Chronischer Lichtschaden

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Therapieverfahren –
Gefahren durch die Sonne

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Rautenförmige Faltenbildung an der Wange
Hauptsache braun und möglichst keinen Sonnenbrand. Das ist bei vielen Menschen die Haltung, wenn es um den Schutz beim Sonnenbaden geht. Die modernen Lichtschutzmittel mit sehr hohen Lichtschutzfaktoren verleiten dazu, stundenlang in der Sonne zu “grillen”. Was tut man bzw. frau nicht alles, um durch den letztmöglichen Bräunungsgrad die eigene Attraktivität zu steigern.

Exzessive UV-Belastung in Beruf und Freizeit sowie der Bräunungskult führen seit Jahren in Abhängigkeit vom Hautbräunungstyp zu einer dramatischen Zunahme von chronischen Lichtschäden und lichtbedingten bösartigen Hauttumoren. Nach Schätzungen in den USA könnte bei regelmäßiger Anwendung eines Lichtschutzmittels mit Faktor 12 während der ersten 18 Lebensjahre das spätere Auftreten von Hauttumoren um 80 Prozent gesenkt werden. So können durch eine Schädigung der pigmentbildenden Zellen (Melanozyten) sowohl helle Flecken, als auch eine verstärkte Pigmentbildung im Sinne von Sonnenflecken (Altersflecken) auftreten.

Aus einem bereits bestehenden Sonnenfleck oder geschädigtem Pigmentmal kann sich das Melanom entwickeln, aufgrund seiner Metastasierungstendenz eine der gefährlichsten Krebsarten überhaupt.

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Elatose des Hautbindegewebes
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Pigmentflecken am Dekolleté
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Zigarettenpapierartige Fältelung am Arm

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Vergröbertes Hautrelief der gebräunten Haut am Rücken

Aus lichtgeschädigten Hautzellen können sich sowohl Lichtschwielen (initialer Hautkrebs) als auch Basalzellkarzinome und Plattenepithelkarzinome entwickeln. Lichtbedingte feine Äderchen (Teleangiektasien) an Gesicht, Hals und Dekollete sind Ausdruck einer UV-bedingten Größenzunahme von kleinen, primär nicht sichtbaren Blutgefäßen.

Die vorzeitige Faltenbildung entsteht durch die zunehmende Zerstörung von kollagenen und elastischen Bindegewebsfasern. Sie kann sich in feinen, zigarettenpapierartigen Fältchen, aber auch in gröberen bis groben, rautenartigen Falten und Furchen (Cutis rhomboidalis) zeigen. Eine gelbliche Einfärbung des Hautbindegewebes, die als senile Elastose bezeichnet wird, entsteht als Folge einer Degeneration der elastischen Fasern.

Dem Hautarzt stellen sich chronisch lichtbedingte Hautveränderungen oft als ein “buntes Bild” aus Pigmentflecken, Aufhellungen, vorgealterter Haut, lichtbedingten Äderchen, Faltenbildung, raue Lichtschwiele und anderen Veränderungen dar. Für die Untersuchung und Diagnosestellung sind gute Lichtbedingungen, ggf. Lupenverstärkung und zur Erkennung von Feinheiten die Auflichtmikroskopie erforderlich.

Chronische Lichtschäden sind heute prinzipiell vermeidbar. Einmal eingetreten, stellen sie für den Betroffenen oft nicht nur ein ästhetisches Problem dar, sondern erhöhen das Risiko für die Entstehung von Hautkrebs. Eine rechtzeitige hautärztliche Aufklärung und Hautkrebsvorsorge kann deshalb nicht früh genug beginnen und sollte grundsätzlich einmal jährlich durchgeführt werden.

Diesen Artikel von Dr. med. Senger finden Sie auch auf den Seiten von Gesundheit-Aktuell.
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Therapieverfahren bei lichtbedingten Hautveränderungen:

Falten Äderchen raue
Lichtschwiele
Sonnenflecken Basalzellkarzinom,
Plattenzellkarzinom
Melanom
-Fruchtsäuretherapie -Lasertherapie -Gel -Vereisung Im Frühstadium:
-Fotodynamische Therapie
-Operative Verfahren
-Chemical Peeling -Fotodynamische Therapie -Aufhellungscreme Im fortgeschrittenen Stadium:
-Operative Verfahren
-ggf. Chemotherapie
-Filler-Substanzen -Operative Verfahrung -Lasertherapie -Immuntherapie
-Lasertherapie -Vereisung -Fruchtsäuretherapie
-Laser