Schüsselförmige, eingesunkene 0,5 – 2 mm große tiefe Narben können durch Akne, Windpocken, Entzündungen der Haut sowie nach Verletzungen entstehen. Bei ausgeprägten entzündlichen, mit Eiterpusteln einhergehenden Formen der Akne entstehen sie oft an vielen Stellen. Sie fallen durch die Unregelmäßigkeit ihrer Oberfläche und ihr oft bizarres, scharfkantiges Muster auf. Nicht nur für Frauen stellen diese häufig im Gesicht vorkommenden Narben eine erhebliche seelische Belastung dar.
Entzündungen an der Haut können im schlimmsten Fall mit einer Narbenbildung abheilen. Gerade die Akneformen, die mit eitriger Pustelbildung einhergehen, tragen den Keim der Hautzerstörung bereits in sich. Toxische Entzündungsstoffe können die 0,1 mm dünne Schicht der Oberhaut, aber auch die sich daran anschließende 1 – 4 mm dicke Schicht der Lederhaut zerstören, indem sie sie förmlich abweiden. Aber auch das unsachgemäße Ausdrücken von Akneknoten kann den Entzündungsbrei in die Lederhaut und das Unterhautfettgewebe verlagern und das Zerstörungspotential dadurch erhöhen.
Oft ergibt sich ein Bild aus verschieden großen eingesunkenen und bizarren Närbchen, die einer Kraterlandschaft gleichen. Dem Hautarzt stehen verschiedene Therapieverfahren zur Verfügung, um das Hautbild zu verbessern.
Bei eingesunkenen Närbchen hat sich die Behandlung mit einem speziellen Hautroller mit Mikronadeln sehr bewährt. Unter lokaler Betäubung mit einer Creme wird die narbige Haut berollt und Mikroläsionen erzeugt. Im Rahmen der Abheilung kommt es zu einem Einsprießen von Hautzellen und Bindegewebszellen in das Narbengebiet. Es sind mehrere Sitzungen erforderlich, um den Hautzustand erfolgreich zu verbessern.
Ein ähnlicher, aber schwächerer therapeutischer Effekt kann auch durch mitteltiefes chemisches Peeling mit 30-prozentiger Trichloressigsäure entstehen. Einzeln stehende eingesunkene Narben können durch dermachirurgisches Herausschneiden mit einer Hautstanze oder dem Skalpell entfernt werden.
Insbesondere für sehr feine und kleine Närbchen in Verbindung mit grobporiger Haut empfiehlt sich die Fruchtsäuretherapie mit Konzentrationen von 20 bis 70 Prozent unter hautärztlicher Aufsicht durchführen zu lassen. In 6 – 8 Sitzungen wird das Hautbild in der Regel deutlich gebessert und kann auch auf Dauer stabilisiert werden.
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