Sonnenschutz
Die modernen Sonnenschutzmittel mit den hohen Lichtschutzfaktoren lassen ein stundenlanges Verweilen in der Sonne zu, ohne dass es zu dem gefürchteten Sonnenbrand kommen muss.
Doch haben Sie alles richtig gemacht und bräunen Sie „gesund“ oder haben Sie Zellschädigungen Ihrer Haut in Kauf genommen?
Kennen Sie eigentlich Ihren (Lichtempfindlichkeits-) Hauttyp?
Das ist sehr wichtig, denn auf ihn kommt es an! Wir unterscheiden in Mitteleuropa vier veranlagte Hauttyp–Varianten.
Menschen mit Hauttyp 1 (ca. 2 % der Bevölkerung) bräunen nicht oder kaum, haben eine fast weiße Hautfarbe und oft rote Haare.
Blonde Menschen, die schlecht bräunen, gehören zum Hauttyp 2 (ca. 12 %).
Blonde bzw. dunkelblonde Menschen mit guter Pigmentierung entsprechen dem Hauttyp 3 (ca. 78 %).
Dunkelhaarige, schnell und tief bräunende Menschen entsprechen dem Hauttyp 4 (ca. 8 %).
Natürlich gibt es auch Zwischenstufen, da die Einteilung willkürlich ist und die Übergänge fließend sind. Wenn sich Menschen mit Hauttyp 1 ca. 10 Minuten ungebräunt und ungeschützt starker Besonnung aussetzen, entwickeln sie nach ca. 10 Minuten einen Sonnenbrand.
Diese Zeit nennen wir Dermatologen die minimale Erythemdosis (MED) – die Zeit bis zum Auftreten einer ersten sichtbaren Hautrötung.
Bei Menschen mit Hauttyp 2 dauert es ca. 20 Minuten, bei Hauttyp 3 ca. 30 Minuten und bei Hauttyp 4 ca. 40 Minuten.
Sofern es Ihnen Schwierigkeiten macht, Ihren Hauttyp klar einzustufen, hilft Ihnen gerne Ihr Hautarzt.
Lichtschutzfaktoren (LSF) verlängern die Zeit bis zum Auftreten eines Sonnenbrandes oder verhindern ihn vollständig.
Nach neuen Erkenntnissen kann die Haut durch hauteigene Reparaturmechanismen nur Schäden reparieren, die unterhalb von 60 % der theoretischen minimalen Erythemdosis liegen.
UV-B-Strahlungsintensitäten über 60 bis 99 % machen zwar noch keinen Sonnenbrand, führen aber zur Dauerschädigung der Haut. Dadurch wird das Auftreten des hellen Hautkrebses begünstigt und ein chronischer Lichtschaden der Haut eingeleitet.
Befindet man sich in diesem Sicherheits–Bereich (unter 60 % der MED), ist die erfolgte Bräunung relativ „gesund“ d. h. ohne Hervorrufung eines Schadens durch UVB–Strahlung erreicht worden. Ein ausreichender UV-A und Infrarotschutz ist ebenfalls empfehlenswert, um Hautkrebsrisoko und Hautalterung zu senken.
Wie wissenschaftliche Untersuchungen belegt haben, schützen sich bestimmte Algen durch ein Enzym gegen eine lichtbedingte Zellschädigung. Dieses Enzym, die Photolyase, kann auch die Zellschäden in der Haut reparieren, die während oder kurze Zeit nach der Besonnung hervorgerufen wurden.
Entsprechende Sonnenschutz– und Aprés–Präparate sind inzwischen auf dem Markt und über die Apotheke erhältlich.
Die Warnungen der Hautärzte werden von den Sonnenanbetern oft ignoriert. Dennoch gilt: wer unbedingt braun werden will, sollte sich wenigsten keiner gefährlichen Überdosis an UV–Strahlung aussetzen. Durch Berücksichtigung der neuen Regel sollte man auf der sicheren Seite der Bräunung bleiben.
Das Sonnenschutz – ABC: |
A = Ausweichen |
B = Bekleiden und |
C = Cremen |
Wenn Sie allerdings eine schöne, jugendliche und gesunde Haut lange behalten möchten, berücksichtigen Sie das Sonnenschutz–ABC und machen Sie es wie die Modells: Sie meiden die Sonne, da sie wissen, das 80 Prozent der Hautalterung durch das Sonnenlicht hervorgerufen wird.
So berechnen Sie Ihren Lichtschutzfaktor z. B. bei Hauttyp 1:
geplanter Aufenthalt in der Sonne maximal 2 Stunden = 120 Minuten.
Alte Regel
Eigenschutzzeit 10 Minuten. 120:10 = 12 = LSF 12 = Schutz vor Sonnenbrand.
Neue Regel
Bräunung ohne Schädigung durch UVB-Strahlen = Berücksichtigung der Regel unter 60 Prozent der MED zu bleiben bedeutet, vereinfach gerechnet, die Verdopplung des Lichtschutzfaktors auf Faktor 24, exakt gerechnet auf Faktor 20.