Hautarztzentrum Seligenstadt

Dr. med. Erik Senger

Alexandra Krebs (ang.)

Allergie

In den letzten Jahren ist eine dramatische Zunahme von allergologischen Erkrankungen, insbesondere von Pollenallergien, eingetreten. Allergieauslösende Stoffe können über die Haut, die oberen Luftwege oder über den MagenDarm-Trakt in den Körper aufgenommen werden. Hierbei lösen sie eine Sensibilisierung aus, d.h. der Empfänger wird beim nächsten Kontakt mit entsprechenden Beschwerden reagieren.

Hausstaubmilbe auf Streichholzkopf

Die häufigsten und weit verbreiteten Allergene sind Pollen und Hausstaubmilben. Sie können Niesreiz, Naselaufen, Augentränen, Juckreiz in Gaumen und Ohren sowie allergisches Asthma auslösen.

Diese Symptome treten unmittelbar nach dem Allergenkontakt auf, sodass diese Allergiereaktionen auch als SofortReaktion (Typ I-Reaktion) bezeichnet werden. Hierzu gehören auch die allergieauslösenden Stoffe in Nahrungsmitteln. So kann beim Verzehr von rohen Früchten, z.B. bei Äpfeln, Bitzeln, Kribbeln, Schwellungen und sogar Luftnot auftreten.

Manche Pollenallergene, wie z.B. die Birkenpollen haben eine allergene Verwandtschaft mit den Allergenen des Apfels, sodass die Verbindung dieser Allergene mit dem Begriff der Kreuzallergie bezeichnet wird. Nicht immer lässt sich die allergische Reaktion einfach erkennen. So können Zusatzstoffe in Nahrungsmitteln Allergien auslösen, die z. B. in Form von Blähungen oder Durchfall auftreten können, in der Regel erst einige Stunden nach der Nahrungsaufnahme (verzögerte Sofortreaktionen).

Einige Medikamente ahmen allergische Reaktionen nach, wie z.B. das Grippe- und Schmerzmittel ASS (Acetysalicylsäure) ohne dass ein echter allergischer Mechanismus besteht. Wir sprechen dann von einer Pseudo-Allergie. Bei anderen Medikamenten können sich im Allergietest nachweisbare Allergien entwickeln, wie z.B. nach Einnahme von Penicillin.

In seltenen Fällen entwickelt sich bei bestimmten Medikamenten durch Besonnung eine licht-allergische oder licht-toxische Reaktion auf der Haut, die durch starken Juckreiz, Rötungen und gegebenenfalls Bläschen gekennzeichnet ist.

Auch können alle möglichen Stoffe, die üblicherweise mit der Haut in Berührung kommen, z.B. Amalgam, Modeschmuck, Berufsstoffe oder Hautpflegemittel mit den darin enthaltenen Konservierungsstoffen allergische Reaktionen auslösen, die an der Haut einige Stunden nach dem Kontakt Juckreiz und Bläschen erzeugen. Wir sprechen hierbei von einer „allergischen Spätreaktion„, der so genannten Typ-IV-Sensibilisierung.

Die Diagnostik von allergischen Erkrankungen in unserer Praxis beinhaltet:

Allergietest
  1. Die ausführliche Erhebung der Krankengeschichte
  2. Die klinische Untersuchung
  3. Die allergologische Testung (beinhaltet:)
    • Reib-Testung
    • Scratch-Testung
    • Prick-Testung
    • Intracutan-Testung
    • Nasale Exposition
    • ELISA Untersuchung
    • Epikutan-Testung

Hierdurch kann festgestellt werden, ob eine allergische Erkrankung vorliegt und welche therapeutischen Maßnahmen eingeleitet werden sollten, wie z.B.:

  • Allergenkarenz durch Meiden des Allergens, z.B. Tragen von Schutzhandschuhen
  • Aufklärung über das Vorkommen des Allergens in Umwelt und Beruf
  • Beratung über das Verhalten bei Allergie, z.B. Aufklärung über den Einsatz von Notfallmedikamenten
  • Dokumentation der allergischen Reaktion im Allergiepass
  • Analyse von potenziellen Allergiequellen im Haushalt, z.B. bei Hausstaubmilbenallergie
  • Hyposensibilisierung bei Pollen-, Hausstaubmilben-, Bienengift- oder Wespengift Allergie
  • Antiallergische Therapie (z.B. Antihistaminika Tabletten)
  • Stärkung des Immunsystems

Sofern Sie unter Pollenallergie leiden, empfehlen wir Ihnen das Führen eines Pollentagebuchs.
Ein solches finden Sie hier: Online Pollentagebuch.