Hautarztzentrum Seligenstadt

Dr. med. Erik Senger

Alexandra Krebs (ang.)

Das Basalzellkarzinom

Nach den aktuellen Zahlen gehen internationale Experten davon aus, dass die Hautkrebsrate heller Hauttumoren jährlich um ca. 7 Prozent ansteigt.

Inzwischen wird das Basalzellkarzinom als weltweit häufigste Krebsart des Menschen angesehen, mit einem jährlichen Anstieg von 3 – 8 Prozent.

Üblicherweise ist das Basalzellkarzinom eine Erkrankung älterer Menschen mit dem hellen Hauttyp I – II ab dem 50. Lebensjahr.

Dies hat sich jedoch durch den Bräunungskult zu jüngeren Jahrgängen verschoben. So ist auch ein erfahrener Dermatologe überrascht, wenn bei einer erst 31-jährigen Frau ein Basalzellkarzinom an der Nasenseite diagnostiziert werden muss.

Die bisher bekannte Zahl von mehr als 130.000 Menschen, die jährlich in Deutschland an einem Basalzellkarzinom neu erkranken, dürfte in den nächsten Jahren demnach deutlich übertroffen werden.

Etwa zwei Drittel der Basalzellkarzinome treten oberhalb der MundwinkelOhrLinie auf und entwickeln sich bevorzugt an den Sonnenhügeln der Haut, insbesondere im Bereich der Nase, der Wangen sowie an der Stirn– und Schläfenregion.

Ein zunächst entstehender Fleck wandelt sich nach einigen Monaten in ein tastbares Knötchen mit glasighautfarbener, rötlicher oder bräunlicher Oberfläche um.

Der Hautarzt kann durch die Auflichtmikroskopie bereits im Frühstadium anhand feiner durchziehender Blutgefäße und hornartiger, am Tumorrand lokalisierter Erhebungen die Diagnose stellen.

Wächst der Krebs unbehandelt weiter, kommt es spontan oder bei Berührung zu Blutungen, die schlecht aufhören, da der Tumor das elastische Bindegewebe zerstört.

Selten, aber immer wieder, gibt es Menschen, die erst dann den Hautarzt aufsuchen, wenn der Tumor bereits größere Areale der Haut zerstört hat und auch Bindegewebe und Knochen infiltriert.

Trotz des aggressiven und destruierenden Wachstums sind Metastasen eine Rarität. Werden jedoch lebenswichtige Organe von diesem Tumor befallen, können auch Todesfolgen eintreten.

Neben knotigen Formen gibt es auch flache, narbenartig anmutende (sklerodermiforme) Erscheinungsformen, die vom gesunden Hautgewebe oft nur schwer abzugrenzen sind.

Sogenannte Rumpfhautbasalzellkarzinome entwickeln sich am Körperstamm und zeichnen sich durch flache, leicht tastbare Rötungen aus.

Neben der operativen Standardtherapie haben sich in den letzten Jahren weitere Therapieverfahren etabliert, die verschiedene Vorteile gegenüber dem Herausschneiden des Tumors bieten.

Für ausgedehnte oder klar abgrenzbare Basalzellkarzinome ist die Entfernung mit dem Skalpell die Therapie der Wahl.

Durch plastisch deckende dermatochirurgische Verfahren können auch hiermit gute kosmetische Ergebnisse erzielt werden.

Je nach Lokalisation und Größe des Tumors, des ästhetischen Anspruchs, des Alters und des Allgemeinzustands des Patienten stehen aber auch andere Therapieverfahren zur Wahl.

Hierzu gehören die Vereisung (Kryotherapie), die Röntgenoberflächenbestrahlung, die örtliche Chemotherapie, sowie mit noch experimentellem Charakter – die lokale Immuntherapie.

Eine innovative Therapie bei flachen Basalzellkarzinomen stellt die Photodynamische Therapie (PDT) dar.

Durch einen medizinischen Kunstgriff werden nur die Tumorzellen zerstört. Die kosmetischen Ergebnisse sind exzellent, da keine Narbe entsteht.

Da das Basalzellkarzinom durch mangelnden Schutz vor Sonnenlicht entsteht, ist prinzipiell davon auszugehen, dass auch an anderen lichtexponierten Arealen der Haut mit dem Neuauftreten eines weiteren Basalzellkarzinoms im Mittel in 30 % der Fälle zu rechnen ist.

Nach der erfolgreichen, vollständigen Entfernung des Basalzellkarzinoms sind Nachsorge sowie ausreichender UV-Lichtschutz einzuhalten.