Haare und Haarausfall
Haarausfall ist ein häufiges Symptom. Es beschreibt den aktiven Vorgang des Ausfallens von Haaren, während der daraus resultierende Endzustand der reduzierten Behaarung als verminderte Haardichte oder Alopezie bezeichnet wird.
Da die verminderte Haardichte das Ergebnis aus nachwachsenden und nicht nachwachsenden Haaren darstellt, können Patienten auch an Alopezie leiden, ohne dass aktuell ein verstärkter Haarausfall vorliegt. An der Kopfhaut besitzt der Mensch zwischen 100.000 und 150.000 Haare mit einer Wachstumsrate von 0,35 bis 0,5 mm täglich.
Der Haarzyklus besteht aus drei Phasen. Zunächst durchläuft das Haar die Wachstumsphase (Anagenphase), die zwei bis acht Jahre dauert. Nach dieser Zeit geht das Haar in die Übergangsphase (Katagenphase) über, die lediglich wenige Wochen andauert. Jetzt beginnt die Ruhephase (Telogenphase), die nach 2 bis 4 Monaten mit dem Verlust des Haares endet.
80 Prozent der Haare befinden sich in der Wachstumsphase, 0 bis 3 Prozent in der Übergangsphase und 10 bis 20 Prozent in der Telogenphase.
Täglich findet ein normaler Haarverlust von durchschnittlich 70 bis 150 Haaren statt. Nach einer Haarwäsche können bis zu 300 Haare verloren gehen. Zusätzlich unterliegen die Haare einem Jahresrhythmus. Im März befinden sich 90 Prozent der Haare in der Wachstumsphase, bis zum September tritt ein zunehmend vermehrter Ausfall der Haare auf.
Die Ursachen von diffusem oder kreisrundem Haarausfall können vielfältig sein.
Ursachen für Haarausfall
- Stress
- Diät / Nährstoffmangel
- Schilddrüsenfunktionsstörungen
- Hormonstörungen bei Frauen
- Schwangerschaft
- Infekte
- Kopfhauterkrankungen
- Medikamente
- Veranlagter Haarausfall
Abklärung der Ursache für Haarausfall:
- das Bild der Haardichteverteilung an der Kopfhaut
- die Haarwurzeluntersuchung (Trichogramm) sowie
- gegebenenfalls durchzuführende Blutuntersuchungen
Bei der Haarwurzeluntersuchung (Trichogramm) können wir anhand des Verhältnisses der drei Haarwachstumsphasen sowie auf Grund anderer Kriterien in den meisten Fällen die Ursache des Haarausfalls erkennen.
Bei gleichzeitiger Mangel- oder Fehlernährung empfehlen wir die Messung der Körperzusammensetzung in unserer Praxis durchführen zu lassen.
Die Behandlungsmöglichkeit bei weiblichem und männlichem Haarausfall sind vielfältig und in der Regel erfolgreich. Sofern die Diagnose eines veranlagten Haarausfalls gestellt wurde, fällt die Behandlung und Medikamentenverordnung nicht mehr unter die Leistungspflicht der gesetzlichen Krankenkasse. Inzwischen gibt es auch hoch wirksame Medikamente (z.B. Finasterid) gegen die männliche Form des Haarausfalls. Auch die Mesohairtherapie bietet Möglichkeiten zur Behandlung und Vorbeugung.
Haaranalyse und Umweltbelastung
Bei Verdacht auf eine umweltbedingte Schadstoffbelastung kann eine Mineralstoff– und Spurenelementanalyse in den Haaren durchgeführt werden. Nach Abschluss der Diagnostik kann festgestellt werden, ob ein behandlungsbedürftiges Leiden vorliegt und welche weiteren Maßnahmen eingeleitet werden sollten, wie z.B. die Ausleitung von Schadstoffen.
Haar- und Kopfhauterkrankungen
Schuppung und lästiger Juckreiz sind die häufigsten Beschwerden bei Kopfhauterkrankungen. Nach fachgerechter Diagnostik und Abklärung veranlagter Faktoren, insbesondere bei seborrhoischem Ekzem, Neurodermitis und Schuppenflechte, wird eine entsprechende Behandlung eingeleitet.